24. März 2005 - Luzerner Rundschau

Blitzlicht
Kurt Haberstich, Mitarbeiter Wirtschaft und Arbeit (wira) Kt. Luzern und Buchautor

Kurt Haberstich, Sie haben insgesamt 16 Bücher geschrieben, Ihr letztes ist soeben auf den Markt gekommen: „Rosen auf Schloss Heidegg“. Worin geht es da?
Es ist ein poetischer Bildband. Mit insgesamt 26 wunderschönen Rosenfotografien, zu welchen ich einen vertiefenden Text geschrieben habe.

Wen sprechen Sie mit diesem Buch an?
Alle Menschen, die Rosen lieben, resp. einen schönen Geschenkband schätzen, und das sind bekanntlich nicht nur die Rosenzüchter. Das Buch ist auch eine Anerkennung und Wertschätzung an das Seetal, an Herlisberg, wo meine Frau und ich seit neun Jahren wohnen.

Was bedeuten Ihnen Rosen?
Die Rose ist die Königin der Blumen. Für mich zudem die Symbolträchtigste. Sie begleitet uns durchs Leben bis in den Tod. Es war interessant, mich mit einer Königin derart „intim“ auseinandersetzen zu dürfen.

Haben Sie zum Schloss Heidegg eine spezielle Beziehung?
Von unserem Haus aus sehe ich direkt auf das Schloss, das Wahrzeichen des Seetals, und gegen den Rosengarten. Schloss Heidegg gehört dem Kanton Luzern und ich als dessen Mitarbeiter kann mit dem Buch einen Beitrag dazu leisten, dass es als Denkmal bekannt bleibt und vielen Menschen Freude bereitet.

Sie arbeiten als Mitarbeiter des Kantons und sind gleichzeitig leidenschaftlicher Fotograf, Schriftsteller und Skulpteur. Welcher Tätigkeit gehört ihr Herz?
Mein Herz schlägt seit jeher für die Natur. Bis zu einem schweren Gleitschirmunfall vor 15 Jahren war ich leidenschaftlicher Alpinist, der schon immer gerne geschrieben hat. Als ich physisch nicht mehr in der Lage war Berge zu erklettern, bin ich in die Tiefen meines Inneren gegangen und habe meine Ressourcen und Talente neu kanalisiert. Schreiben ist aber ganz klar ein Hobby von mir.

Hilft Ihnen das Schreiben auch bei Ihrer nicht immer einfachen Tätigkeit im Arbeitslosenbereich?
Ja. Ich kann schreibend viel Ballast loswerden und Probleme, mit denen ich während des Tages konfrontiert werde, verarbeiten.

Sie gehören zu jenen Autoren, um die sich die Verlage reissen. Sind Sie sich dieses Privilegs bewusst?
Ja, ich weiss, wie schwer es ist, als Autor einen Verlag zu finden. Ich habe das Glück mit Weltbild, Appenzeller, Seetal Medien, AT und Tyrolia Verlage gefunden zu haben, die mich und meine Arbeit schätzen und unterstützen.

Könnten Sie alleine vom Schreiben leben?
Nein, wer keine Bestseller verfasst, kann heute nicht vom Schreiben allein leben. Das ist aber momentan auch nicht mein Ziel. Schreiben ist ein Hobby, das ich ausschliesslich in der Freizeit betreibe.

Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben?
Ich schreibe sehr prägnant – kurz und bündig. Ich kann in einem Gedicht eine Geschichte erzählen, komme sehr schnell auf den Punkt. Ich habe mit Gedichten angefangen, momentan konzentriere ich mich auf Kurzgeschichten, werde mich aber später auch einmal an einen Roman wagen.

Haben Sie einen Lieblingsautor?
Mein Lieblingsautor ist Ernst Wiechert, ein ehemaliger Ostpreusse.

Das Buch „Rosen auf Schloss Heidegg“, Verlag Seetal Medien, ist im Buchhandel für Fr. 23.50 erhältlich.

Steckbrief
Name: Haberstich
Vorname: Kurt
Geburtsdatum: 12. Juli 1948
Zivilstand: Verheiratet
Wohnort: Herlisberg
Berufe: Konstruktionsschlosser, Betriebsfachmann SFB, Personalberater RAV, Coach AEB im Führungsbereich
Mitgliedschaft: Vorstandsmitglied im ISSV (Innerschweizer Schriftstellerinnen- und Schriftsteller Verein
Hobbys: Schreiben, Wandern, Langlauf, Fotografieren, Holzen
Lebensmotto: Im Alltäglichen das Besondere erkennen

Das Interview führte Jeannette Voltz, Redaktionsleiterin der Luzerner Rundschau.