März 2005 - Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD)

BUWD-Leute und ihre Hobbys: Kurt Haberstich

Der passionierte Schriftsteller von Herlisberg
Als dieser Tage das Buch „Rosen auf Schloss Heidegg“ präsentiert wurde, stand ein BUWD-Mitarbeiter im Zentrum. Kurt Haberstich von der Dienststelle wira hatte die lyrischen Texte und die Bilder geliefert, zu einem Werk, das mit Worten und Bildern fesselt.

Der neue Rosengarten des Schlosses Heidegg – das Schloss liegt in Sichtweite von Haberstichs Wohnort Herlisberg – brachte ihn auf die Idee. Es folgten Entwürfe. Anschliessend der Weg zu den Verantwortlichen des Schlosses Heidegg und zum Verlag Seetal Medien AG, die seine Gedanken gern aufnahmen. Denn da hatte kein Unbekannter sein Brouillon präsentiert.

Vom Extremsport zur Lyrik
Für Kurt Haberstich ist das Rosenbuch bereits das 16. Werk. Wer die zarten Verse liest, würde nicht darauf schliessen, dass sie von einem ehemaligen Extremsportler stammen. Kurt Haberstich war aktiver Kunstturner, Bergsteiger und Gleitschirmflieger-Pionier. Rund 1000 imponierende Gipfel hat er in den Alpen, Dolomiten und in Spitzbergen erklommen, weitere in Südamerika und Afrika und als besonderen Höhepunkt den kältesten Gipfel der Welt, den 6193 Meter hohen Mount McKinley in Alaska. Dieses besondere Abenteuer gab ihm den Anstoss, seine Erlebnisse in Worte zu fassen. Kurt Haberstich lieferte fortan Titelgeschichten in einschlägige Zeitschriften. Zum Lyriker wurde der Freizeit-Schriftsteller nach seinem folgenschweren Gleitschirmunfall im Jahre 1989 im Männlichen-Gebiet. Zahlreiche schwere Verletzungen fesselten ihn während Wochen ans Spitalbett. „Ich verlangte von der Krankenschwester Block und Bleistift“, erinnert sich Kurt Haberstich. Statt süffiger Erlebnisreportagen brachte er nun aber lyrische Texte und Aphorismen aufs Papier. „Der schwere Unfall, der lange Spitalaufenthalt öffneten mir den Blick in mein Inneres“. In kurzer Folge erschienen vier Gedichtbände und der Erzählband „Der Schäfer“ und weitere mit meditativen Texten und Kurzgeschichten. Die Werke machten ihn bei einem neuen Lesersegment bekannt. „Die Texte wurden u.a. in Radiosendungen rezitiert, ich erhielt zahlreiche Feedbacks“. Heute ist „Der Schäfer“ sogar in Blindenschrift erhältlich.

In Dänisch und Englisch
Ist Kurt Haberstich Lyriker, Aphoristiker, Prosaist? „Ich passe in keine Schublade“, meint der passionierte Schreiber und schildert gleich eine weitere Sparte seiner schriftstellerischen Tätigkeit. „Gestalten mit Speckstein“ heisst der Titel eines weiteren Werkes, ein Werkbuch, in das er seine Erfahrungen als Kursleiter für Speckstein einfliessen liess. Es zählt heute zu den Standardwerken und wurde auch ins Dänische und Englische übersetzt. Unter dem Namen Haberstich finden sich im Bücherverzeichnis auch zahlreiche kulturelle Bücher zu den Themen Bauernregeln und Haussprüche sowie attraktive Farbbildbände zu diversen Themen. Womit auch gleich ein weiteres Talent offenbart wird: Kurt Haberstich ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch begnadeter Fotograf. Die Fotos sind ein wesentlicher Teil seiner Werke.

Kein lukratives Hobby
Ist mit der Schriftstellerei Geld zu verdienen. Kurt Haberstich sagt es klar: “Wenn man nicht Bestsellerautor mit entsprechender Auflage ist, zahlt es sich nicht aus. Der Schweizer Markt mit seiner beschränkten Grösse stellt ein zusätzliches Handicap auch für Werkbücher dar. Die Tantiemen sind denn auch nicht die Triebfeder für den Freizeit-Schriftsteller. Trotzdem will sich Kurt Haberstich in der Zukunft noch vermehrt der Schriftstellerei widmen. „Nach meiner beruflichen Tätigkeit werde ich mehr Zeit für meine Passion haben“, sagt Kurt Haberstich, und er hat auch schon konkrete Projekte. Er will sich mit „Texte rund ums Jahr“, getreu der Devise „ich passe in keine Schublade“ wieder aufs Feld der Prosa begeben. Daneben erhofft er sich von seinem neusten Werk „Rosen auf Schloss Heidegg“ den Start zu einer Reihe mit dem Verlag Seetal Medien AG rund um das Thema Seetal-Wohntal.

Werner Wandeler