März 2000 - Frankfurter Rundschau

HABEN SIE SCHON EIN HOBBY?
Specksteinfiguren

Von Gustl Müller-Dechent

Speckstein, der wohl älteste von Bildhauern verwendete Stein, wird von den Hobby-Künstlern sehr geschätzt. Die leichte Bearbeitung, verschiedene Farben, Strukturen und Rohsteinformen, dazu das marmorähnliche Aussehen im polierten Zustand, machen ihn zum idealen Material für plastisches Gestalten. Werken mit Speckstein ist ungefährlich, erfordert keine bildhauerischen Vorkenntnisse und das Rohmaterial ist nicht teuer.

Speckstein gibt es in Geschäften für Künstlerbedarf, mancherorts auch in Bast-lerläden. Man sollte sich zuerst kleinere Steine – ungefähr ein bis zwei Kilo schwer – aussuchen, die möglichst an der Standfläche abgesägt werden und so stehen bleiben. Dann macht man eine Skizze und zwar unter Berücksichtigung der vorgegebenen Gestalt des Steines. Dieser wird mit Werkzeugen bearbeitet, die man auch für Holz verwendet: Raspeln, Küchenmesser, Handbohrer, Sägen. Als erste Arbeiten eignen sich kleine einfach strukturierte Tiere, die der Phantasie entrungen oder einem lebenden Vorbild nachempfunden sind. Manchmal ist es für die gestalterische Arbeit notwendig, ein Probemodell anzufertigen. Dazu eignet sich Ton, aber auch Modelliermasse.

Bei dieser schöpferischen Tätigkeit wird formend geschnitzt, gesägt, geraspelt und gefeilt. Man kann kleinere Schmuck- oder Gebrauchsgegenstände fertigen, aber auch Plastiken. Besonders reizvoll sind Tierplastiken. Wegen des bei der Arbeit anfallenden feinen Steinstaubes sollte das Objekt in einem Raum bearbeitet werden, der leicht wieder gesäubert werden kann. Abgesehen von einem Probemodell aus Ton ist es ein gutes Hilfsmittel, die Umrisse der gewünschten Form auf den von den gröbsten Unebenheiten befreiten Stein aufzuzeichnen und sich bei der Gestaltung daran zu orientieren.

Das glänzende Gestein wirkt als fertige Figur sehr edel, denn Lichtreflexe verstärken den Eindruck sich scheinbar bewegender Körper.