In seinem Vorwort zum zweiten Band mit Gedichten und Aphorismen beschreibt Rudolf Burger, wie sich der einst passionierte, stets bis an die Grenzen seiner eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit gehende Kurt Haberstich, zum Schreiben fand. Nach einem schweren Gleitschirmunfall, der ihn zur Aufgabe seiner grösstenteils einsamen Ausflüge und Bergfahrten zwang, gingen ihm seinerzeit gewonnene Erkenntnisse vertieft auf, gleich einer im Verborgenen, sich zum Blühen anschickenden Blume entfaltend. Diese Einsichten finden in Kurt Haberstichs neuem Büchlein „Es wäre so…“ in einfacher, gerade deshalb wohl umso eindringlicher sprachlicher Form, ihren starken Ausdruck.
Als Beispiel möge dienen:
Alleingang
muss nicht nur
Egoismus sein.
Man kann dabei auch
die Kraft finden,
zurück in der Herde,
den Schwächeren zu helfen.
Auch die Aphorismen bestechen durch ihre zündende Formulierung der Sprache,
durch ihre gedankliche Treffsicherheit, wie etwa:
Hoffnung
ist die Sonne
die scheint,
wenn die Nacht
noch dunkel ist.
Die sonntägliche Vernissage brachte nach der Begrüssung durch Alfred Stiner jun., Präsident des Staufferhaus-Vereins, einen interessanten und überaus aufschlussreichen Dialog zwischen Rudolf Burger als Befrager und Kurt Haberstich.
Kurt Haberstich hat bewiesen, dass er Mann seiner selbst ist. Einer, der weiss, was er von sich fordern kann und der auch widerlichen Umständen zum Trotz seinen Weg findet. Dazu kann man ihm nur ganz herzlich gratulieren. Und dass er das Unterentfelder Staufferhaus, unweit dessen er aufgewachsen ist, für seine Buch-Vernissage gewählt hat, zeigt die tiefe Verbundenheit mit seiner engsten Heimat.
Die gegen 80 im Galerieraum des Staufferhauses Lauschenden zeigten sich vom Gebotenen tief beeindruckt und freuten sich ob der klaren, kritischen und tiefsinnigen Gedichte.
Umrahmt wurde die Vernissage vom Duett „Güggs und Christa“, die mit irischen und lateinamerikanischen Klängen die Veranstaltung sehr passend ergänzten.