(11. April 2008)

Laudatio von Margrit Stocker-Arnold an der Vernissage von Kurt Haberstich im Gemeindehaus, 6027 Römerswil

Liebe Kurt, liebi Ilse, gschätzte Gmeindspräs. Jost Feer, werte Gmeindrat, liebi Gäscht
Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens - das ist des Künstlers Beruf!
Mit dem Zitat vom Robert Schumann begrüess ich Sie alli ganz herzlich zur Vernissage vom Kurt Haberstich.
Vieli Aläss zum Fiire wiederholet sich und ergänd sich fascht vo sälber. Um alljährlich Geburtstag z’fiire, müess me lediglich gebore wärde und sogar das gscheht nu ohni isers eigete derzüe tüe.
Ganz andersch isch es hingege, wenn e Künschtler zur Vernissage iladet. De spezielli Alass het sich de Künschtler selber erarbeitet. Vorüs gaht e grossi Schaffenskraft, viel Üsdür, tiefi Erfahrige, Besinnlichkeit und e immensi Gstaltigskraft.
Ds Resultat isch e Fülli vo Kostbarkeite und mer danket dir Kurt, dass dü is hiä und jetz e Iblick ermeglichsch.
Drum bisch DÜ hitt dr Mittelpunkt, das isch DINI Fiir. Härzliche Glickwunsch zu dere grosse Bericherig.
De Kurt Haberstich vorstelle isch nit eifach. Er lat sich nit mit de übliche Massstäb la mässä. Ich masse mier ai nit a, alles z’wisse oder z’kommentiere, denn er isch e Hansdampf i allne Gasse, was sini Fähigkeite, sini Vielsitigkeit und sini Talent betreffet.
Ich versüeche aber, us sim Läbes- und Künschtlerbild pointiert es paar Mosaiksteindli üsezpicke.
Um de Mensch Kurt Haberstich besser kennezlerne, müess ich vor eppä 30 Johr afa.
De Kurt isch mit Liib und Seel Bergstiger, aber kei gwehnliche Bergstiger. Ihne hett ds Extreme glockt. Während lange Jahr isch er als Alpinischt unterwegs gsi, überall uf de Welt, i de extremschte Lage und unter extremschte Bedingige.
E schier unstillbare Friheitsdrang hett ihn begleitet, wo ner uf de hechschte Berge vo Nordamerika und Peru gschtande isch, Spitzberge durquert hett oder im Alleingang mit de Ski ds Afrikanischi Atlasgebirge begange hett.
Die Herüsforderig und die Grenzerfahrig hett er brücht, aber ai ds Unterwegs si und d’Verantwortig. Es isch ihm aber ai drum gange, d’Tüechfühlig mit de Ürgwalte z’übercho, z.B. ds Erlebnis vom entfesselte Höhesturm oder ds Erlebnis vo de chalte und einsame Biwaknächt. Immer aber im Bewusstsi, dass de Mensch mit dr Natür müess Hand in Hand ga um wieder gsund hei z’cho.
De Aargauer Messner, wie me ihn ab und züe betitlet hett, hett insgesamt über 1000 imponierendi Gipfel bestiege, bis ihm 1989 e folgeschwere Gleitschirmunfall d’Fligu gstutz hett.
Mit em Extrem-Alpinismus isch es verbi gsi. Blibe sind Erinnerige und die tiefe Erfahrige wo sich i d’Seel iprägt hend.
Und da faht für ihn es niws Abentüür a. Statt uf hochi Gipfel ds stigä, stigt er apä i Schächt vo sim Innerä, faht a grabä und bringt kostbari Schätz a Tag. Er laht is teilha a de Erfahrige vo de Stilli, a de Natür und am Gheimnis vom Läbä, wos immer wieder niw z’entdeckä gilt und wo wie ne Raschtstätt isch für die ghetztä Seelä i de hittigä Ziit.
De Kurt verstahts us de Schönheite vo de Natur tiefi Läbesweisheite z’läse. Wer sich uf sini kurze Text und sini fantastische Naturfotene ilat, wird mit Stilli und Glasseheit beschenkt. So leischtet er e Bitrag zur Bewahrig vo de Schöpfig.
Denn was me liebt, -- achtet, schätzt und schützt me.
De Kurt isch e Mensch wo Aige und Ohr, Herz und Sinn dr Natür zur Verfüegig stellt, und er wird defür richlich belohnt. D’Natür git ihm Antwort und sie schenkt ihm Glasseheit, nacheme Schicksalsschlag nit z’verzwifle, sondern vo de viele andere Möglichkeite vom Läbe Gebrüch z’mache.
Denn sälber seit er, ich zitiere:„Ich hätt nie denkt, dass e Verluscht soviel Gwinn chennt bringe.“
Underem Name Haberstich findet sich im Bücherverzeichnis ai es sehr beliebts Werkbüech und zahlrichi kulturelli Büecher zu de Thema Büürereglä, Brüüchtum und Hüüssprich, sowie attraktivi Farbbildbänd zu verschiedenschte Theme. Womit ai grad es witers Talent offebart wird: De Kurt isch nit nur Schriftsteller, sondern ai begnadete Fotograf. D’Fotene sind e wesentliche Teil vo sine Werk. Mittlerwile befindet sich über 15’000 Dia i sim Archiv.
Als Verdienscht und Annerkennig vo sim Schaffä hett er scho zahlrichi Üszeichnige derfä entgägä näh.
Als glernte Konstruktionsschlosser hett sich de Kurt ai i sinere Frizyt viel mit Metall beschäftiget, indem er verschiedenschti Gägeständ gschmiedet hett. Vor etliche Jahr hett er sich mit Speckstei afe usenandsetze. Als multifunktionelle Mensch hett er nu witeri Materialie wellä kännelerne und hett drum agfange vom Holz über Gipsmasse bis zum Zinn und em Bronzeguss alles üszprobiere und demit z’schaffä.
Bestimmt sind Sie jetzt gspannt, vo all dem enorm vielsitige künschtlerische Schaffe e Iblick z’übercho.
Dir liebe Kurt dank ich nu einisch, bestimmt ai im Name vo allne Gäscht, für die bericherndi Üstellig. Einisch meh hesch dü e edle Stei ids bunti Seetaler Kultürmosaik i gfüegt.
Sie, liebi Gäscht, mecht ich nit länger devo abhalte, die folgendi Läsig, d’Üstellig und ds Zäme sii mit em Künschtler ds gniesse.
Ich winsche Ihne derbi viel Freid, e tiefi Bericherig und dass sich Ihne d’Kostbarkeit vom Aigeblick offebart.