Würdigung eines ganz besonderen Ortes (Thomas Riesen, Appenzeller Volksfreund, 29. Juni 2019)
Vernissage von "Meglisalp" in der Volksbibliothek Appenzell von über 50 Interessierten
Buchautor Kurt Haberstich widmet sein neuestes Werk der Meglisalp. An der Vernissage stellte er sich den Fragen von Andrea Richle und Lino Pinardi. Die Präsidentin des Vereins Volksbibliothek und der Kantonsbibliothekar liessen den Autor sein "Büchlein" über die Antworten vorstellen. Gewürdigt wurde "Meglisalp" durch Landammann Roland Inauen.
"Meglisalp - Ein Sennendörflein erzählt seine Geschichte" heisst das "Büchlein", welches bewusst kein Buch sein will. Der Unterschied liegt aber einzig im Format, inhaltlich erfüllt das dritte Werk des Autors Kurt Haberstich aus seiner Wahlheimat höhere Anforderungen. Es ist laut Autor ein "Konzentrat, bei dem von jedem Thema etwas dabei ist". Selbst der "Lebensraum für Fauna und Flora" findet neben den zu erwartenden "Berggasthaus", "Alpsommer", "Tourismus", "Brauchtum und Kulturelles" oder "Zeichen des Glaubens" Platz auf den rund 100 Seiten mit Text und Illustrationen. Das Titelbild ziert eine historische Postkarte, die Rückseite der Text dazu. Poststempel selbstverständlich inklusive. Gewidmet ist das Büchlein allen Menschen, die massgeblich zur positiven Entwicklung der Meglisalp beigetragen haben und jenen, welche dieses Erbe mit Hand und Herz weiterführen.
Mehr als eine Alp
Die Laudatio auf Büchlein und Autor hielt Roland Inauen und niemand wäre geeigneter gewesen. Immerhin hat der Landammann das Geleitwort dazu verfasst. "Meglisalp wurde viel gepriesen und häufig beschrieben. Aus unerklärlichen Gründen aber ist nie ein Buch über Meglisalp verfasst worden. Jetzt liegt es vor", sagte er an der Vernissage. Immerhin sei Meglisalp mehr als "nur " eine Alp, es sei ein Ort, weshalb man es auch ohne begleitendes "die" ausspricht und schreibt. Es sein ein Alpendörfchen, welches seinesgleichen suche, inklusive Bergkapelle, die ein Diamant sei. "Meglisalp ist ein wunderbarer Ort", sagte Roland Inauen, er sei Herz und Lunge des Alpsteins. Er dankte dem einst zugewanderten Autor, dass er sich so intensiv auf seine neue Heimat einlässt.
Echtes Brauchtum
Im Interview mit Andrea Richle und Lino Pinardi lobte Kurt Haberstich Meglisalp. Gebäude und Menschen hätten den Ort durch Bewirtschaftung, Bestossung oder ihr künstlerisches Schaffen geprägt. In diesem Zusammenhang erinnerte er an Johann Hautle. "Das Leben dort hat nichts mit Tourismus zu tun, es ist echtes Brauchtum." Dieses Brauchtum faszinierte den Buchautor bereits vor seiner Zeit in Appenzell. Kein Wunder betonte der Autor: "Beim Anblick von Meglisalp geht mir immer wieder das Herz auf." Über sein nächstes Buchprojekt schwieg sich Kurt Haberstich aus, sein nächstes Wanderprojekt steht aber bereits fest: Er wird Andrea Richle nach Meglisalp führen. Die Präsidentin des Vereins Volksbibliothek war nämlich noch nie dort. Musikalisch sorgte die Kapelle "Dörigehnt" für den passenden Rahmen. Sie besteht aus Aurel Manser, Nina Fritsche und Sina Dörig.