Aphorismen

Feststellungen und andere Irrtümer

Beim Gewichten der Wortwahl hat jeder seine eigene justierte Waage.

Gemüse essen macht schlank. Keines auch.

Im Getümmel ist man einsamer denn je.

Angekündigte Kontrollen sind tolerierte Fehltritte.

Wer beim Toilettenpapier spart, hat die Ausbeute postwendend in der Hand.

Wie viel wir haben wird uns erst bewusst, wenn wir wissen, wie wenig wir brauchen.

Gradlinige kommen vielen in die Quere.

Die Mode kennt keine Platzangst, sie lässt sich problemlos in jeden Schrank sperren.

Nichts fesselt mehr als die Freiheit.

Mit dem Müssen endet die Hingabe.

Fantasie und Neugier sind die Grundlagen zum Weiterkommen.

An manchem Strand sind die Preise dem Meerwasser angepasst.

Manch ein Versprechen erweist sich als Versprecher.

Wer gegen den Wind spuckt, erhält umgehend was ihm zusteht.

Gefühl und Verstand sind ein seltenes Gespann.

Ohne Mitteilung ist alles Wahrnehmen nur Teil.

Leidenschaft ist etwas wie ein autonomes Empfindungsorgan.

Die Einsamkeit beginnt in der Gemeinschaft.

Vergangenheit ist zum Erinnern gut, Gegenwart indessen Handelsgut.

Wer sich öffentlich blamiert hat grössere Chancen populär zu werden, als wer sich qualifiziert stillhält.

Das meiste, womit sich einige Zeitgenossen brüsten, wurde ihnen in die Wiege gelegt.

Deutliche Worte sind häufig schwer verständlich.

Beim krampfhaften Festhalten bleibt selten mehr als der Krampf.

Bewährtes ist lobenswert, jedoch gänzlich ausser Mode.

Leere Weingläser sind oft voll Geschichten.

Dass die Schweiz ein Wasserschloss ist, merkt man spätestens dann, wenn einem für Hahnenwasser eine herrschaftliche Rechnung gestellt wird.